Wie verläuft die Ausbildung während der Coronazeit in Tittmoning weiter?

In der Zeit von Corona gibt es ein paar Regeln, die auch bei uns in der Firma Brückner eingehalten werden sollen.

In der Firma müssen wir den Sicherheitsabstand von 1,5m einhalten, wenn dies nicht möglich ist müssen wir einen Mund-Nasenschutz tragen.

Da zurzeit die Kantine gesperrt ist, müssen wir in den Pausen an unseren Arbeitsplätzen bleiben.

Unsere Firma ist grenznah zu Österreich, daher sind einige Kollegen aus Österreich bei uns in der Firma. Aufgrund der aktuellen Situation mit dem Coronavirus sind kleinere Grenzübergänge gesperrt, sowie der Grenzübergang  Ettenau-Tittmoning, dort wo die meisten Arbeiter die Grenze überqueren. Daher müssen die Pendler den weiten Umweg über Burghausen fahren.

Mittlerweile haben sich Fahrgemeinschaften gebildet. Die Personen, die nicht aus dem gleichen Haushalt sind müssen einen Mund-Nasenschutz im Auto tragen da hier der Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann.

Da viele Lehrlinge auf die Gesellen angewiesen sind wegen der Mitfahrgelegenheit, ist es durch die Schichtarbeit wieder eine große Herausforderung für die Lehrlinge in die Arbeit zu kommen.

Um das Ausfallen einer gesamten Abteilung zu verhindern, findet bei uns noch in einigen Abteilungen Schichtarbeit statt, damit nicht so viele Arbeiter da sind und sich nicht alle gegenseitig mit dem Virus anstecken können.

Auch können die Auszubildenden nur stark eingeschränkt in den verschiedenen Abteilungen eingesetzt werden, um ein mögliche Verschleppung oder Ansteckung zwischen den Schichtblöcken zu vermeiden.

Die von der Berufsschule zur Verfügung gestellten Unterrichtsunterlagen müssen nun auch mühevoll in der Lehrwerkstatt selbst erarbeitet werden.

Die Meinung der Lehrlinge ist sehr unterschiedlich, die einen sagen es sei die ganze Aufregung nicht wert, die anderen wiederum regen sich umso mehr über die ganze Situation auf.

Trotz dem Ganzen versuchen wir Lehrlinge mit der Situation verantwortungsbewusst umzugehen und uns so gut es geht an die Vorschriften zu halten.

Die getroffenen Maßnahmen wirken sehr gut. Wir hatten bis Dato keinen einzigen, uns bekannten Mitarbeiter, der mit diesem Virus infiziert war.

Nun gibt es bereits Erleichterungen bei einigen Maßnahmen und der Grenzübertritt ist auch wieder möglich. Aufgrund dieser besonderen Situation gilt es neue Zeitfenster zu nutzen, so konnten wir nun unsere selbstgebaute Schmiede in Betrieb nehmen und bereits einige Warmfertigkeiten ausprobieren.

Als erstes das Entzünden der Schmiedekohle: Wir steckten zuerst die angezündete Pappe in die Kohle. Mit einen Gebläse das wir mit Hebeln regeln können, kommt die Luft von unten, somit bekamen wir eine Flamme und anschließend die gewünschte Glut.

Erste Übung war einige „Schneckerl“ anzufertigen.

„Schneckerl“ schmieden:

Als erstes lassen wir das Werkstück in der Flamme erhitzen bis es anfängt zu glühen, anschließend legten wir unser Werkstück auf den Amboss und formten das Werkstück  mit zahlreichen Hammerschlägen auf der Ambossbahn und den Ambosshörnern zu einem „Schneckerl“

In der neuen Schmiede haben wir, das 2. Lehrjahr erst vor kurzem einen Flaschenöffner geschmiedet.

So haben wir den Flaschenöffner gefertigt:

1. Öse lochen

erst schnitten wir unser Rohmaterial in eine grobe Form, anschließend erhitzten wir das Werkstück in der Schmiede, bis es zu glühen begann.

Nachdem das Werkstück heiß und weich genug war wurde es in die grobe Form gebracht. Danach schlugen wir mit einem Körner vorne ein Loch ein und hielten es direkt wieder in die Flamme. Als Nächstes trieben wir das Werkstück auf einen Kegel auf, damit das Loch größer wird. Das wiederholten wir solange bis das Loch einen Durchmesser von ca. 20mm hatte.

2. Fertiger Flaschenöffner

Zu Schluss verschliffen wir noch die Seiten des Flaschenöffners, anschließend haben wir noch die Schleifen an den Enden gebogen und  haben die Öffnungsleiste mit der Hammerfinne fein geschlagen. Die Kupfernieten wurden danach angebracht.

Wir finden, dass sich diese Unikate sehen lassen können.

Grüße aus Abtenham / Tittmoning,

Bleibt alle gesund!

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