Geschichte schadet nie!

Der Tag an dem Deutschland wieder Eins wurde

Am 3. Oktober bleiben die Türen der Firma BRÜCKNER geschlossen. Ja, nicht nur bei BRÜCKNER, sondern auch bei allen anderen Firmen in Deutschland ist dieser Tag ein Feiertag, um die Erinnerungen an den ersten Tag der deutschen Einheit und die deutsche Wiedervereinigung zu erhalten. Doch was hat es mit diesem „Tag der deutschen Einheit“ überhaupt auf sich?

Wir gehen ein Stück in die Vergangenheit zurück

Am 3. Oktober 1990 trat der sog. „Einigungsvertrag“ in Kraft, mit dem die frühere DDR der Bundesrepublik beitrat und die Teilung Deutschlands überwunden wurde. Die DDR wurde formal als Staat aufgelöst und der Bundesrepublik angegliedert, womit die staatliche Einheit Deutschlands nach 45 Jahren wiederhergestellt werden konnte. Aus der Hauptstadt Bonn wurde die Hauptstadt Berlin und aus zwei Staaten wurde einer. Doch wie kam es überhaupt zur Trennung unseres Landes? Um das zu erklären, könnte ich genauso gut eine Doktorarbeit schreiben – denn die Ursachen/Gründe und Folgen dieser Trennung sind sehr umfangreich – nicht umsonst füllen sie eine Zeitspanne von 45 Jahren.

Wir reisen noch weiter in die Vergangenheit, genauer gesagt bis zum 8. Mai 1945

An diesem Tag kapitulierte Deutschland offiziell vor den alliierten Siegermächten. Der Krieg war verloren – die Siegermächte hießen USA, Großbritannien, Sowjetunion und Frankreich. Diese Siegermächte übernahmen nun gemeinsam die Kontrolle über Deutschland, weshalb jede dieser Mächte ein Besatzungsgebiet in Deutschland bekam. Sowohl Deutschland als auch Berlin wurde in vier Sektoren aufgespalten.

Nun gab es jedoch unterschiedliche Ansichten unter den Siegermächten, wie man ab diesem Zeitpunkt mit Deutschland umgehen sollte. Auf der einen Seite standen die Westmächte (USA, Großbritannien, Frankreich), welche Deutschland demokratisch wieder aufbauen wollten. Auf der anderen Seite die Sowjetunion, die ihre Besatzungszone nach dem kommunistischen/sozialistischen Gesellschaftsmodell neu aufbauen wollte.

Die Westmächte machten daher dann „ihr eigenes Ding“ ohne die Sowjetunion und gründeten die Bundesrepublik Deutschland. Als Antwort darauf gründete die Sowjetunion in „ihrem“ deutschen Teil die DDR („Deutsche Demokratische Republik“).

Nun gab es praktisch ein Deutschland, aber zwei deutsche Staaten. Die Grenze dazwischen war 1378km lang und wurde durch die Sowjetunion mit Grenzpolizisten, Tretminen, elektrischen Zäunen, Selbstschussanlagen, usw. bewacht.

Seinen Höhepunkt der Grenzsicherung fand die „deutsch-deutsche-Grenze“ im Mauerbau von Berlin. Die Massenflucht von Berlinern aus den östlichen in die westlichen Stadtteile sollte mit einem Mauerbau innerhalb Berlins gestoppt werden.  Im August 1961 werden innerhalb weniger Tage Straßen aufgerissen, Panzer- und Stacheldrahtsperren errichtet und unter Bewachung eine Mauer gebaut. Berlin wird praktisch über Nacht in zwei Hälften geteilt.

Mit dem Bau der Berliner Mauer wurde die letzte Lücke in der deutsch-deutschen-Grenze geschlossen und der Ostteil endgültig abgeriegelt.

Und so blieb Deutschland dann geteilt – 45 Jahre lang  bis zur deutschen Wiedervereinigung. Bis dahin war es den Ostbürgern kaum erlaubt in den Westen zu reisen, während gleichzeitig Fluchtversuche oft tödlich endeten.

Diese folgenden 45 Jahre überspringe ich nun aber  –  die Zeitreise geht weiter bis ins Jahr 1989.

Ab ca. 1980 verlor das Regime in der DDR zunehmend an Macht und stand immer stärker unter dem Druck der dortigen Bevölkerung. Zu zunehmenden Protesten und Demonstrationen in den Städten kamen dann nach und nach erneut Massenabwanderungen durch erste „Schlupflöcher“ der Grenze Richtung Westen. Die Regierung der DDR reagierte letztlich gezwungenermaßen mit Zugeständnissen gegenüber den Bürgern um die Bevölkerung zu besänftigen. Dazu gehörte auch z.B. das berühmte Zugeständnis der Reisefreiheit.

Dieses Zugeständnis der Reisefreiheit führte innerhalb weniger Stunden zu einem Ansturm auf die Grenze bzw. Mauer und endete schließlich in der (gewaltfreien!)  Öffnung der Berliner Mauer am  09. November 1989. Die DDR war nun am Ende.

Nach langen Verhandlungsgesprächen erfolgte am 01. Juli 1990 der erste Schritt in Richtung eines gemeinsamen Deutschlands: die DDR übernahm das westdeutsche Wirtschaftssystem und führte somit die D-Mark ein.

Der letzte und wichtigste Schritt zur staatlichen und politischen Einheit erfolgte dann am 03. Oktober 1990: der in Kraft tretende Einigungsvertrag zwischen West und Ost zu einem gemeinsamen Deutschland (er ist übrigens rund 900 Seiten lang). Dieser Vertrag wurde 1990 von beiden deutschen Staaten ausgehandelt und anschließend sowohl von der Volkskammer der DDR als auch vom Bundestag angenommen. Und genau dieser Tag des Einigungsvertrages ist bis heute unser Feiertag.

Seit 29 Jahren ist Deutschland nun wieder eine Einheit. Die Folgen dieser getrennten Zeit, aber auch die der Wiedervereinigung, sind bis heute deutlich zu spüren. Doch das ist ein anderes Thema 😉

Somit sind wir am 03. Oktober 2019 wieder im hier und jetzt angekommen. Hoffentlich ist nun klar geworden warum wir alle an diesem Tag frei haben und auch die Türen von BRÜCKNER geschlossen bleiben.

Schönen Feiertag!

Gruße Lennart

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